Wissen – Koreanische Kampkunst und Kampfsport

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Wissen – Koreanische Kampkunst und Kampfsport

Wie viele Kampfsportarten und Kampfkünste Asiens haben auch die Koreanischen eine sehr lange Tradition und Geschichte. So berichten zum Beispiel Schriften über den buddhistischen Mönch Won Kwang Bop Sa, der schon vor ca. 2000 Jahren die Kampfkunst Hwarang-Do entwickelt hat. Die Hwarang, was übersetzt „blühende (weiße) Ritter“ heißt, waren ein Ritterorden, welcher sich in etlichen Kämpfen auf der koreanischen Halbinsel erprobt hatten. Ihre Kampfkunst kannte neben Schwerttechniken, sowohl den Messerkampf, als auch das Bogenschießen. Mit der Zeit entwickelte sich auch bei ihnen, ähnlich wie bei den japanischen Samurai, ein strenger Ehrenkodex und das Hwarang-Do erweiterte sein Spektrum durch andere Künste wie die Akupunktur, Hypnose und weitere Heilkundepraktiken. Da es jedoch aus geschichtlichen Gründen in Korea lange Zeit verboten war, Klingenwaffen zu benutzen, haben die heute bekanntesten Kampfskünste der koreanischen Halbinsel meist andere Einflüsse erfahren. So entstanden einige Kampfkünste zum einen aus Tanzübungen oder Bet-Ritualen, zum anderen wurden sie jedoch auch durch ausländische Kampfkünste beeinflusst. In Deutschland sind von den koreanischen Kampfkünsten und Kampfsportarten mittlerweile vor allem drei sehr bekannt und erfreuen sich hoher Beliebtheit:

Taekwondo

Das heutige Taekwondo hat seine Entstehung im Jahre 1945 und kam durch den Zusammenschluss mehrerer koreanischer Kampfkunstschulen aufgrund einer Regierungsinitiative zustande. Einige Jahre später wurde diese Kampfkunst schließlich auch zum Nationalsport erklärt und war schon bald fester Bestandteil der militärischen Ausbildung. Seit 1988 wurde Taekwondo dann als Demonstrationssportart bei den Olympischen Spielen aufgenommen. Der Begriff „Taekwondo“ selber heißt übersetzt so viel wie „Fuß-Hand-Weg“ und wurde von Meister Choi, Hong Hi begründet. Taekwondo bedarf einer sehr intensiven und umfassenden Körperschulung, da es sowohl effektive Fausttechniken, als auch viele Tritttechniken beinhaltet, die vor allem im Sprung ausgeführt werden. Neben diesen charakteristischen, akrobatischen Fähigkeiten werden heutzutage nach einem Vergleich mit anderen Kampfsportarten auch verstärkt Kenntnisse im Bodenkampf vermittelt. Darüber hinaus wird Taekwondo neben der reinen Selbstverteidigung (Hosinsul) spätestens seit den 1970ern auch im sportlichen Wettkampf (Kyorugi) ausgeführt, der in drei Disziplinen ausgetragen wird und mittlerweile einen hohen Stellenwert bei der Ausübung dieses Kampfsports einnimmt: Formen (Hyong/Poomse), Freikampf (Chayu-Taeryon) und Bruchtest (Kyok-Pa). In Deutschland wird Taekwondo von der Deutschen Taekwondo Union (DTU) vermittelt, die 1981 gegründet wurde.

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Hapkido

Hapkido ist eine koreanische Selbstverteidigungskunst, die ihren Ursprung allerdings in Japan zu suchen hat. Ihr Begründer, der Koreaner Choi, Yong-Sul (1904-1986), zog im Jahre 1912 während der japanischen Besetzung Koreas nach Japan. Dort lebte er bei Takeda, Sogaku-Minamoto-Masayoshi (1860 – 1943), der ein Meister des Daito-ryu-Aikijutsu war. Ob Choi ein direkter Schüler Takedas war oder ob er die Techniken nur durch bloßes Zusehen erlernte, kann nicht nachvollzogen werden. Die Frage stellt sich durchaus, da Koreaner zu dieser Zeit in der Sicht der Japaner Menschen zweiter Klasse waren. Sicher ist jedoch, dass Choi nach Ende des Zweiten Weltkriegs mit dem Wissen um das Daito-ryu-Aikijutsu wieder nach Korea zurückkehrte und dieses mit Techniken anderer koreanischen Kampfkünste vermischte, beziehungsweise erweiterte. Die neu begründete Kampfkunst erfuhr mehre Namensänderungen, da Choi das System stetig weiterentwickelte. Gegen den Namen Hapkido sträubte er sich jedoch, da dies in seine Silben zerlegt: Hap (Harmonie), Ki (Lebenskraft) und Do (Weg) bedeutet und somit begrifflich das koreanischen Äquivalent zum japanischen Aikido darstellt. Dass diese Kampfkunst heutzutage dennoch unter diesem Namen bekannt ist, geht wohl auf einen Schüler Chois Ji, Han-Jae zurück. Dieser soll den Begriff um das Jahr 1960 geprägt haben, in der Absicht, damit gleichzeitig den Einfluss traditioneller koreanischer Kampfkünste auf das System zu betonen. In wie weit dies der Fall ist, ist allerdings ein Streitpunkt. Hapkido ist eine sehr vielseitige Kampfkunst, die vornehmlich defensiv ausgerichtet ist. Neben Tritt-, Faust- und Wurftechniken werden auch Hebel- und Nervendruckpunkttechniken gelehrt. Dabei führt man die meisten Bewegungen aus einer Halbkreisdrehung aus. Das Kreisprinzip ist das zentralste Element beim Hapkido. Als Beispiel hierfür sei die Fußtechnik „Packat-Dari-Changi“ genannt, was übersetzt „im Kreis nach außen treten“ heißt. Hierbei weicht man dem Gegner seitlich aus, wobei das Gewicht auf das vordere Bein gelegt wird und beschreibt mit dem hinteren Fuß in einer schnellen Bewegung einen Halbkreis zum Kopf des Gegners. Neben dem Selbstverteidigungstraining werden auch Meditationsübungen vermittelt (Hap-Prinzip), um Geist und Seele zu stärken. Somit ist auch die richtige Atmung zum Zweck der Kraftkonzentration (Ki-Prinzip) ein weiterer Schwerpunkt der Ausbildung. Darüber hinaus kennt das Hapkido auch Techniken mit Waffen, wie Langstock, Kurzstock, Fächer, Schwert und Messer, welche jedoch erst relativ spät gelehrt werden. Möchte man diese Kampfkunst erlernen oder weitere Informationen erhalten sollte man sich an die Deutsche Hapkido Federation (DHF) wenden, welcher 1994 gegründet wurde.

Haidong Gumdo

Das moderne Haidong Gumdo (oder Headong Kumdo je nach Transkriptionsweise) ist eine erst seit kurzem im Westen bekannte Schwertkampfkunst, die sich stark anwachsender Beliebtheit erfreut und dennoch auf eine sehr lange Tradition zurückblicken kann. So soll sie auf die Samurang zurückgehen, die während der Koguryo-Dynastie (37. v. Chr. bis 668. n Chr.) mit dafür verantwortlich waren, dass sich die zerstritten, koreanischen Königreiche, Paekche, Kaya und Shilla im Jahre 668 n Chr. miteinander vereinen konnten. Nach diesem Erfolg verschwand der Samurang-Orden jedoch allmählich, da die neuen Herrscher für ihn keine Verwendung mehr hatten. Trotzdem ist es gelungen, das Haidong Gumdo bis heute zu erhalten. Durch das Meister-Schüler-Prinzip gelang es, diese Kunst über die Jahrhunderte weiterzuführen, was unter anderem die Folge hatte, dass sich verschiedene Stile entwickelten, die sich jedoch nur in Feinheiten oder ihrer Philosophie unterschieden. Dies machte es allerdings schwer, über Haidong Gumdo als einheitliche Kampfkunst zu sprechen oder sie zu vermitteln. Dies wurde von Meister Kim, Jeong-Ho erkannt, der es schließlich erreichte, dass sich mehrere Schwertkampfkunstschulen Koreas unter einem Weltverband, dem Haidong Gumdo Weltverband (HGD), vereinten. Der Begriff Haidong Gumdo an sich ist so jung wie die Kampfkunst in ihrer jetzigen Form selbst. Er wurde neugeschaffen, um den koreanischen Ursprung dieser Kampfkunst zu unterstreichen und die Zusammenfassung mehrer Schwertstile unter einem Dach zu betonen. Der Name ist somit auch als Ganzes nicht in der Überlieferung zu finden. In seine Silben zerteilt heißt Haidong Gumdo: Hai (Meer oder Sonne), Dong (Osten oder die Morgenstrahlen im Morgenaufgang), Gum (Schwert) und Do (Weg) und würde direkt übersetzt „der Weg des Schwertes des östlichen Meeres“ bedeuten. Da der Begriff „Haidong“ jedoch auch Teil der alten chinesischen Bezeichnung für Korea war, ist Haidong Gumdo auch als „Koreanischer Weg des Schwertes“ zu deuten. Das Training dieser Schwertkampfkunst beinhaltet vornehmlich folgende Inhalte: Grundlagentraining (Kibun), Formen (Poomse), eingeschränktes Sparring (Yaksuk daeryun), freies Sparring (Hada), Sparring mit echten Klingen (Chingeom gyokgeom), Aufbauübungen (Gigong) und Schnittübungen (Begi), wobei mit dem Bambusschwert (Jukdo) angefangen und später mit dem Holzschwert (Mokgom) fortgefahren wird, welches allerdings ausschließlich wie eine Schnittwaffe geführt wird. Am Ende der Ausbildung folgen mit dem Jingum richtige Klingenwaffen, welches jedoch nicht mit den japanischen Katana verwechselt werden sollte, da beide sich in Länge, Gewicht und Schwerpunkt unterscheiden. In wie weit sich Haedong Gumdo von den japanischen Schwertkampfkünsten Kendo oder Iaido unterscheidet, lässt sich vor allem an der Philosophie der einzelnen Künste feststellen. Der „Koreanische Weg des Schwertes“ hält sehr an seiner Tradition der großen Feldschlachten fest und vermittelt vornehmlich Techniken und Prinzipien mehrere Gegner gleichzeitig zu bekämpfen, während sich im Kendo das japanische „Ein-Schlag-ein-Toter-Prinzip“ manifestiert, welches die Grundlage für den Kampf Mann gegen Mann darstellt. Vergleicht man nun die Bewegungen und Formen des Iaido und Kendo mit denen des Haidong Gumdo, fallen weitere Unterschiede auf. So wirken die koreanischen Techniken runder und körperbetonter, was auf einen sehr tiefen Stand zurückzuführen ist, der benötigt wird, um flexibler auf mehrere Angreifer reagieren zu können. Darüber hinaus werden die Angriff und Abwehrtechniken in alle Himmelsrichtungen durchgeführt. Primäres Ziel des Haidong Gumdo ist, ähnlich wie im Iaido, der perfekte Umgang mit dem Schwert, um auf diesem Weg Geist und Körper zu trainieren und miteinander in Einklang zu bringen. Wettkämpfe, wie sie im Kendo existieren, werden nicht ausgeübt, widerstreben sie doch der Philosophie dieser koreanischen Kunst. Somit ist das Einstudieren von Schwertformen einer der wichtigsten Bestandteile des Trainings, wobei die Angreifer meist vorgestellt werden. In diesem Bezug seien die Schwerttänze genannt, welche ein markantes Charakteristikum für den „Koreanischen Weg des Schwertes“ darstellen.  In Deutschland wird Haidong Gumdo offiziell seit der Gründung des Deutschen Haidong Gumdo Bundes (DHGB) im Jahre 2003 angeboten.

  • Autor: Victor Parpart
  • Quelle:
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