Wissen – Chinesische Kampkunst und Kampfsport

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Wissen – Chinesische Kampkunst und Kampfsport

Shaolin / Kung-Fu / Wu-Shu

Die chinesischen Kampfkünste haben eine Geschichte, die bis ins 3. Jahrtausend vor Christus zurückreicht. Zu dieser Zeit gab es in China bereits den Faustkampf und meditative Gesundheitsübungen. Der indische Mönch Bodhidharma, der auch Begründer des chinesischen Zen ist, soll der Legende nach um 520 vor Christus im chinesischen Kloster Shaolin in der Provinz Honan die Urform der chinesischen Kampfkünste begründet haben. Er führte körperliche Übungen zur physischen und psychischen Kräftigung ein und wird als Urvater des Shaolin-Boxens genannt. Auch heute noch gelten die Mönche des Shaolin-Klosters als hervorragende Kämpfer [W. Weinmann, S. 34f]. Aus den Urformen des Shaolinboxens entstanden im Laufe der Jahrhunderte unzählige Stilformen, meist zusammengefasst als Kung-Fu oder Wu-Shu bezeichnet, die neben den Aspekten der Selbstverteidigung auch religiöse und philosophische Werte zu vermitteln versuchen. Man unterscheidet heute zwischen drei Kategorien: Erstens Stile mit dem Schwerpunkt auf gesundheitlichen Aspekten, die den Körper mit Energie versorgen sollen und ein langes Leben versprechen. Dazu gehört beispielsweise Qigong oder Tai-Chi-Chuan. Inhaltlich sind diesen Stilen Meditation, Atemübungen und Heilkunst gemeinsam. Die zweite Kategorie beinhaltet den Kampf als reine Kunstform, meist mit akrobatischen und artistischen Elementen, wie er zum Beispiel an der Peking-Oper praktiziert wird. In die dritte Kategorie fallen alle Kampfsysteme mit sportlichem oder kriegerischem Aspekt. Dazu gehört das von der Nonnen-Schülerin Yim Wing Chun entwickelte und nach ihr benannte Wing-Chun, das neben Würfen und Hebeln auch harte waffenlose und bewaffnete Techniken umfasst. Eine Eigenart der chinesischen Kampfkünste ist die Bewegungsform: Hierbei wurden die Techniken oft von Vorbildern aus der Tierwelt abgeschaut. So gibt es zum Beispiel das von Wong Long im 17. Jahrhundert nach Christus entwickelte Mantis-Kung-Fu, bei dem angeblich das Verhalten einer Gottesanbeterin im Kampf mit einer Zikade imitiert wurde. Des Weiteren gibt es den Affen-Stil („Houquan“), der sich durch List, Gewandheit und Akrobatik auszeichnet. Andere Tiertechniken umfassen den Kranich, den Tiger, die Schlange oder den Drachen. Auch bekannt ist der Stil des betrunkenen Mannes („Zuiquan“). Traditionelle chinesische Waffen sind Säbel und Schwert, Lanze und Schild, die Eisenpeitsche („Gien-Biau“), der Seilpfeil („Shen-Biau“), das Lien-Shen („fliegender Komet“) und das Fei-Chua („fliegende Kralle“) [W. Weinmann, S. 36ff]. Popularität im Westen erlangten die chinesischen Kampfkünste nicht zuletzt durch Filme mit Bruce Lee, der selbst Wing-Chun gelernt hatte und darüber hinaus mit dem Jeet-Kune-Do seinen eigenen Stil begründete [B. Lee], oder Schauspieler wie Jackie Chan und Jet Li. Auch die Kampfkunst-Vorführungen der Shaolin-Mönche trugen zur weltweiten Verbreitung der chinesischen Kampfkunst-Kultur bei. Heute gibt es praktisch auf der ganzen Welt Schulen, in denen die zahlreichen chinesischen Stilformen gelehrt werden.

  • Autor: René Schaal, 2008
  • Quelle: Wolfgang Weinmann, „Das Kampfsport-Lexikon“; Weinmann-Verlag, 1995; Bruce Lee, „Jeet-Kune-Do“; Falken-Verlag, 1994
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