Wissen – Sunzi
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Sunzi schrieb sein Buch „die Kunst des Krieges“ vor etwa zweieinhalbtausend Jahren in China. Sein Werk hat noch heute in Ausbildung und Prinzipien Gültigkeit für verschiedene Armeen dieser Welt, wie auch für Kampfkünstler oder auch Manager. Es ist eine sehr allgemeine Anleitung, welche sich neben dem Krieg auf verschiedenste andere, auch friedliche Aspekte des Lebens übertragen lässt. Sunzi, mit Vornamen Wu, stammte aus dem Staate Qi. Sein Buch, Die Kunst des Krieges, bescherte ihm die Aufmerksamkeit Helus, des Königs von Wu. Als dieser Sunzis Qualifikation geprüft hatte, wobei seine beiden Lieblingskonkubinen ihr Leben verloren, ernannte er Sunzi in aller Form zum General. In den folgenden Abschnitten sollen nun die dreizehn Kapitel des Buches knapp erläutert werden, um einen Zusammenhang der Kapitel zu verdeutlichen und ein rudimentäres Verstehen der Aspekte der Kriegsführung nach Sunzi zu ermöglichen. Dennoch wird das Buch hier nicht erklärt, jeder sollte es für sich lesen und sich seine eigenen Gedanken dazu machen.
1. Planung:
Die Kunst des Krieges wird nach Sunzi von fünf gleichbleibenden Faktoren bedingt, die alle berücksichtigt werden müssen. Generell neigt Sunzi stets dazu den Leser die von ihm aufgeführten Regeln aufs Genauste befolgen zu lassen um deren Wirksamkeit zu gewährleisten. Die fünf Faktoren sind: 1.: Das Gesetz der Moral, dieses veranlasst die Menschen, mit ihrem Herrscher völlig übereinzustimmen, so dass sie ihm treu und furchtlos folgen.
- 2.: Himmel bedeutet Tag und Nacht, Kälte und Hitze, Tageszeit und Jahreszeit, also Faktoren der Witterung.
- 3.: Erde umfasst Entfernungen und Vor- bzw. Nachteile des Geländes.
- 4.: Der Befehlshaber steht Weisheit, Mut und Führungsqualitäten.
- 5.: Methode und Disziplin beziehen sich auf die Gliederung der Armee, die Rangordnung, und Logistik. Diese fünf Faktoren sollten nach Sunzi jedem General vertraut sein, da sie über Erfolg und Niederlage bestimmen.
2. Über die Kriegsführung:
Dieses Kapitel beschreibt die Faktoren Zeit und Moral beim Krieg. Nach Sunzi sollten Kriege um zu große Belastungen an Ressourcen, Geld und Kampfmoral zu vermeiden schnell und entschieden geführt werden. Auch sollte die Armee durch Beuteanteile bei Laune gehalten werden und nicht durch zu lange Feldzüge strapaziert werden.
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3. Das Schwert in der Scheide:
Die größte Leistung sieht Sunzi darin, den Widerstand des Gegners ohne Kampf zu brechen und das Land des Feindes möglichst intakt einzunehmen. Wichtig ist hierfür die eigenen Kräfte nicht zu verstreuen, sondern zum richtigen Zeitpunkt konzentriert einzusetzen.
4. Taktik:
Dieses Kapitel beschreibt das Prinzip defensive und offensive Strategien zu verbinden.
5. Energie:
Die Führung einer großen Streitmacht ist gemäß Sunzi gleichbedeutend mit der Führung weniger Männer. Wichtig ist hier individuelle Talente zu nutzen und durch funktionierende Kommunikation Stärken und Schwächen vorzutäuschen, um den Gegner in die Irre zu führen.
6. Schwache und starke Punkte:
Dieses Kapitel beschreibt den Feind stets an seinen schwachen und entblößten Punkten anzugreifen und seine Stärken zunächst zu meiden. Man muss demnach für den Feind möglichst unvorhersehbar agieren und ihm keine Zeit für Ruhe und Versorgung lassen.
7. Manöver:
Um Manöver ausführen zu können, muss nach Sunzi eine Armee in einem harmonischen Gleichgewicht sein. Dazu gehört mit den speziellen Eigenheiten des Geländes vertraut zu sein, effektive Kommunikationsmöglichkeiten zu haben und Täuschungen zu nutzen.
8. Taktische Varianten:
Hier beschreibt Sunzi die klassischen Fehler die ein General begehen kann. Desweiteren Prinzipien zu agieren und so den Gegner zu Reaktion zu zwingen, wie auch ihn durch Aktionen hinter seinen Linien zu schwächen oder zu behindern.
9. Die Armee auf dem Marsch:
Hier beschreibt Sunzi Prinzipien ungünstiges Gelände zu meiden oder im Zweifelsfall schnell zu durchqueren und daraus folgend den Feind in für diesen ungünstigem Gelände anzugreifen.
10. Terrain:
Sunzi unterscheidet sechs Arten von Terrain: zugängliches Gelände, behinderndes Gelände, ausgleichendes Gelände, enge Pässe, steile Anhöhen und Positionen, die weit vom Feind entfernt sind. Diese Arten von Terrain, welche je nach Situation und wer sie zuerst besetzt Vorzüge haben können, soll ein General kennen und zu seinem Vorteil und dem Nachteil des Feindes nutzen.
11. Die neun Situationen:
Hier beschreibt Sunzi neun Geländesituationen: auseinandersprengendes Gelände ist eigenes Land, da die Soldaten sich oft verstreuen um ihre Familien zu besuchen. Die ersten Meilen im Feindesland nennt er leichtes Gelände, Gelände, welches beiden vorteilhaft ist, umstrittenes Gelände und Gelände, auf dem sich beide frei bewegen können, offenes Gelände. Gelände an Verkehrsknotenpunkten, heißt Gelände mit kreuzenden Straßen. Wenn man feindliche Stellungen hinter sich hat, dann ist es gefährliches Gelände. Schwieriges Gelände sind natürliche Unebenheiten und Hindernisse. Eingeengtes Gelände gibt dem Feind strategische Vorteile durch Schluchten und ähnliches. In hoffnungslosem Gelände muss man auf den Mut der Verzweiflung bei den Soldaten hoffen um einen Sieg zu erringen.
12. Angriff durch Feuer:
Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Möglichkeiten dem Feind durch den Einsatz von Feuer zu schaden und dies zum Vorbereiten eines Angriffs zu nutzen.
13. Der Einsatz von Spionen:
Im letzten Kapitel seines Buches unterscheidet Sunzi verschiedene Arten von Spionen, sowie deren Motivation und Verlässlichkeit. Nach Sunzi müssen alle verschiedenen Arten eingesetzt werden, um verlässliche Informationen zu erhalten und die eigene Armee sinnvoll zu bewegen. Auch der Einsatz von Doppelagenten und gezielter Desinformation wird hier behandelt.
“Im Frieden bereite dich auf den Krieg vor, Im Krieg bereite dich auf den Frieden vor.”
- Autor: Thorsten Klein
- Quelle: Sunzi (Sun Tsu), Die Kunst des Krieges, München, 2007