Wissen – Geschichte Japans

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Ein kurzer Überblick über die Geschichte Japans

Aus dem ausgehenden Diluvium vor etwa 40.000 Jahren wurden überall in Japan Steinwerkzeuge des Homo sapiens gefunden (Inoue S.20), eine Landbrücke im südchinesischen Meer und eine Meerenge beim heutigen Korea ermöglichten eine problemlose Besiedelung.

3. Jahrhundert v. Chr.

Die Kultur des japanischen Neolithikums wird nach Schnurabdrucksmustern auf den Tongefäßen dieser Zeit Jomon- Kultur genannt. Diese Periode, während welcher das Stadium einer Jäger- und Sammlergesellschaft nicht überwunden wurde, dauerte bis etwa zum 3. Jahrhundert v. Chr.. (Inoue S. 22) Trotz des Fehlens von Ackerbau und Viehzucht entstand zunächst ein rudimentäres Clansystem (buzoku), welches sich im Laufe der Jahrtausende zu einer frühen Klassengesellschaft wandelte. Die Epoche der Jomon-Keramik ging circa 300 v. Chr. zu Ende und wurde durch die schlichtere aber qualitativ bessere Yanoi-Keramik verdrängt. In diese Zeit fällt auch der erste Nassreisanbau in Japan, Grundlagen der Metallverarbeitung und das auf kollektiven Arbeitsschritten basierende Entstehen von Dorfgemeinschaften. Innerhalb dieser bildeten sich Hierarchien heran und darauf folgend schlossen sich verschiedene Dörfer zu Verbänden zusammen. So entstand eine Vielzahl von kleinen unabhängigen “Staaten”. ( Pohl S.11)

5. Jahrhundert n Chr.

Die Quellen dieser Zeit sind eher dürftig und basieren maßgeblich auf chinesischer und koreanischer Geschichtsschreibung. Einig ist man sich das es im 5. Jahrhundert in Japan zahlreiche innere Wirren gab, an deren Ende die Gründung des Yamato-Staats (benannt nach der Kernregion von Honshu), des ersten japanischen Einheitsstaats stand. Die Familie der Soga ging aus den Auseinandersetzungen japanischer Adelsfamilien siegreich hervor und wirkte so prägend auf die Einigung Japans zu einem zentralistischen Staat nach chinesischem Vorbild (Pohl S. 14). Ein Großkönig (okimi) herrschte, basierend auf einer strikten Erbfolge über eine gewisse Anzahl an Provinzkönigen (kimi).

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Jahr 645

Im Jahr 645 wurde die Herrschaft der Familie Soga gewaltsam durch die rivalisierende Familie der Nakatomi beendet. Diese trieben die Errichtung eines Zentralstaates mit noch mehr Engagement voran. Die sogenannte Taika- Reform (taika = große Wende) Umfasste 4 Artikel, welche allen Grundbesitz unter kaiserliche Verwaltung stellten, eine Hauptstadt als Zentrum vorsahen, Volkszählung, Landvermessung und Steuerregister befahlen und ein neues Steuersystem festlegten (Pohl, S.16).

Jahre 710-792

In Nara ließ der Tenno die Residenz Heijo bauen, welche 710 als Hauptstadt diente (Nara- Zeit). Dennoch stürzte das damalige Gesellschaftssystem den größten Teil der Bevölkerung in bittere Armut, was viele Fronarbeiter zur Flucht in andere Gebiete veranlasste. Die Landflucht un das zusammenbrechende Feldverteilungssystem (handensei) veranlasste die Regierung 743 privaten Landbesitz dauerhaft anzuerkennen (Inoue, S.72). Damit brach das alte System, welches dem Staat alleinigen Besitz zusicherte zusammen und Adel und reiche Bauern mehrten fortan ihre Macht. Im Jahr 792 wurde das Militär nahezu aller Provinzen aufgelöst und die reichen Bauern bildeten nun auch das militärische Rückgrat des Staates. Hier beginnt die Heian- Epoche.

9.-12. Jahrhundert

Die Gutsverwalter bewaffneten sich und wurden bushi (Krieger, später Samurai), welche den familiären Zusammenhalt verstärkte Bedeutung zumaßen und und auch die ihnen unterstehenden Bauern bewaffneten und organisierten (Inoue, S.81). In der Folgezeit, ab Mitte des 9. Jahrhunderts zogen die Fürsten der Familie Fujiwara die Macht an sich und kontrollierte eine Reihe schwacher Kaiser, bis im 12. Jahrhundert das Ansehen des Kaiserhauses durch diese Form der indirekten Herrschaft einen Tiefpunkt erreicht hatte (Pohl, S.29).

Jahr 1192

Maßgeblich ist so für die Heian- Kultur der Übergang von Staats- zu Adelsherrschaft, der Übergang von der “Importkultur” zur “rein” japanischen Kultur und die Generierung der Kultur der bushi, bzw. Samurai. Der Clanführer Minamoto Yorimoto lässt sich 1192 vom machtlosen Hof zum seiitai shogun (Militärregent) ernennen, lässt das materielle Fundament der Tenno- Familie und des Adels aber unberührt (Inoue, S. 105)

Jahr 1274 und 1281

Nach Yorimotos Tod im Jahre 1199 übernahm dann der Hojo- Clan die Herrschaft über das Shogunat. Während Japan unter den Hojo zum ersten Mal eine Zeit relativen inneren Friedens erlebte, zeigte sich eine enorme Bedrohung von außen. Auf Grund der wiederholten Weigerung Japans den Mongolen Tribut zu zahlen, sandte deren Herrscher Kublai Khan in den Jahren 1274 und 1281 zwei gewaltige Invasionsflotten, welche jedoch beide zu Gunsten der Japaner von einem gewaltigen Taifun zerstört wurden. Diese wurden in Japan die Göttlichen Winde genannt: kami kaze, für die Mongolen hingegen waren die Invasionen desaströs, von 4000 Schiffen des Kublai Khan wurden etwa 3800 zerstört (Inoue, S.128). Die folgenden Jahrzehnte wurden in Japan durch stete Machtkämpfe, bis hin zu Bürgerkriegen zwischen um Macht und Einfluss rivalisierenden Familienclans überschattet. Die Macht der herrschenden Shogune ging immer weiter zugunsten eigennützig agierender Provinzgouverneure, den daimyo (wörtl. “großer Name”), zurück, welche untereinander erbarmungslose Kriege um regionale Vormachtstellungen ausfochten (Pohl, S.37).

Jahr 1590

Toyotomi Hideyoshi war dann der erste Einiger Japans, obwohl es von ihm hieß, er wäre ursprünglich ein einfacher Fußsoldat des Daimyo Oda Nobunaga gewesen, welcher zuvor als Kriegsherr die Macht an sich gerissen hatte. Hideyoshi schlug 1590 die letzte wichtige Schlacht gegen die Familie Hojo und einigte Japan mit einer Mischung aus militärischer Macht, Diplomatie und Kompromissen (Pohl, S. 41).

“Shimmen Musashi No Kami Fujiwara No Genshin wurde 1584 in einem Dorf namens Miyamoto in der Provinz Mimasaka geboren. “

“Er starb am 16. Juni 1645 in der Höhle Reigendo.”

Jahre 1600 – 1867

Als Hideyoshi starb, sollte nach seinem Willen sein Sohn Hideyori an die Macht kommen. Diese Gelegenheit nutzte Ieasu Togugawa um die Daimyo, welche Hideyori stützten und sich um Ishida Minari gesammelt hatten, herauszufordern und in der Schlacht bei Sekigahara im Jahre 1600 eine vernichtende Niederlage beizubringen. So wurde Ieasu zum Shogun und nutzte in der Folgezeit alle Mittel um alle Daimyo, welche sich noch hinter Hideyori stellten, von diesem zu trennen oder zu vernichten (Inoue, S.198). Ieasu war zwar somit zum Beginn der Tokugawa- Epoche der große Einiger Japans, doch der tiefe Riss, den Sekigahara zwischen den verschiedenen Familien verursacht hatte, blieb bis zu Ende der Tokugawa- Shogunare 1867 bestehen. Um ihre Macht nachhaltig zu sichern, verboten die Tokugawa- Shogune das Christentum und schotteten Japan  von europäischen Einflüssen weitestgehend ab (sakoku, wörtl. “Land in Ketten”). Innenpolitisch etablierten die Tokugawa eine rigide Ständeordnung, an deren Spitze der Kriegeradel platziert war, gefolgt von Bauern, Handwerkern und Kaufleuten (Inoue, S.215). Das Fehlen eines ernstzunehmenden Feindes unter Daimyo, der Ieasu hätte herausfordern können, bescherte Japan andererseits eine etwa 200 Jahre währnde Periode inneren Friedens. Während dieser Zeit hatten die Samurai Gelegenheit ihre Kampfkünste weiter zu entwickeln und sich auch in anderen, nicht militärischen Künsten zu üben.

Jahr 1825 und 1853

Die japanische Politik der Abschottung, in Folge welcher westliche Schiffe auch gewaltsam am Anlaufen japanischer Häfen gehindert wurden, führte jedoch ab 1825 zu wachsenden Differenzen mit westlichen Mächten, welche auch in Japan ihre außenpolitischen Interessen wahrzunehmen versuchten. Der wachsende Konflikt mit dem Westen aber auch wachsende Probleme im japanischen Gesellschaftssystem, welche daher rührten, dass die Tokugawa immer mehr darum bemüht waren alle Macht und Kontrolle bei sich zu zentrieren (Inoue, S. 258ff.). Mit dem Niedergang des Ansehens der Shogune kam die erzwungene Öffnung des Landes. Der von den USA gesandte Admiral Perry erzwang 1853 mit vier Kriegsschiffen in der Bucht von Edo die Öffnung Japans und ließ die japanische Regierung in der Folgezeit in unvorteilhafte Handelsverträge einwilligen (Inoue, S. 294). Aufgrund dieses schmählichen Nachgebens gegenüber den Fremden (gaijin) stürzte ein Bund aus konservativen und nationalistischen Samurai Shogun Yoshinobu. So ging die Epoche der Tokugawa unter dem Schlachtruf “sonno joi” (verehrt den tenno, vertreibt die Barbaren) zu Ende (Inoue, S.303). Der Zusammenbruch der Tokugawa- Herrschaft und die desolate Finanzlage Japans führten schließlich zur Meiji- Restauration.

Jahr 1868

In deren Zuge wurde der erst 15 Jahre alte Mutsuhito durch kaisertreue Samurai 1868 als Tenno eingesetzt. Die Daimyo mussten sich nun wieder der politischen Herrschaft des Kaiserhauses beugen (Pohl, S.60). Vom abgelegenen  Kyoto verlegte Mutsuhito seinen Hof nach Edo, welches fortan Tokyo (östliche Hauptstadt) hieß. Die eigentliche Macht besaßen jedoch die Samurai hinter dem Kaiser. Japan sollte endlich modernisiert werden, jedoch nicht nach dem Vorbild westlicher Demokratien, sondern orientiert an Preußen und Russland (Inoue, S. 335).

Jahr 1889

1889 trat die Meiji- Verfassung in Kraft, beziehungsweise sie wurde vom Tenno an die Untertanen erlassen und  zementierte den Tenno als Staatsoberhaupt dem alle Gewalt obliegt und als Oberbefehlshaber der Armee (Inoue, S. 397). Die Meiji- Restauration war eine Doppelstrategie militärischer und wirtschaftlicher Entwicklung (Reiches Land, starke Armee), es wurden wettbewerbsfähige Betriebe privatisiert, eine exportorientierte Wirtschaft forciert, ein neues Steuersystem und ein nationales Währungssystem eingeführt und wo immer möglich ausländische Technologie nach Japan geholt (Pohl, S. 61ff.)

Jahre 1895 – 1911

Militärisch wurde Japan ebenfalls nach Deutschem Vorbild modernisiert (Inoue, S. 400) und dehnte in der Folge seinen Einfluss in Ostasien aus und führte zunächst 1895 Krieg gegen China um die Einflusssphäre um Korea (Inoue, S. 430). Wegen Interessenskonflikten Korea und die Mandschurei führte Japan ab 1904 erfolgreich Krieg gegen Russland und annektierte 1910 Korea Inoue, S. 468ff.). Im Zuge seines erstarkenden Imperialismus schüttelte Japan die ihm vom Westen aufgezwungenen Verträge 1911 ab.

Jahre 1925 – 1940

1925 besteigt Kaiser Hirohito als Showa- Tenno den Thron, dies geschieht in einer schweren Zeit, da die Wirtschaftskrise vor allem der Landbevölkerung zu schaffen macht (Inoue, S. 557), was die Menschen für Parolen der nationalistisch eingestellten Armee empfänglich macht. Die Eigenwilligkeit führt 1931 zur Besetzung der Mandschurei (Inoue, S. 561) und gipfelt im 1937 im Krieg gegen China (Pohl, S. 73). 1936 schloss Japan mit Deutschland ein Geheimbündnis zum eventuellen Angriff gegen Russland (Inoue, S. 571), 1940 kam es zum Bündnis zwischen Japan, Deutschland und Italien, der so genannten Achse Berlin – Tokio, Rom (Pohl, S. 73).

Jahr 1941

Japans militärische Expansion veranlasste die USA 1941 ein Ölembargo zu verhängen, beide Länder bereiteten sich trotz intensiver Verhandlungen seit langem auf einen Krieg gegeneinander vor. Mit dem Überraschungsangriff auf den amerikanischen Flottenstützpunkt Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 trat Japan in den 2. Weltkrieg ein und begann den Pazifischen Krieg (Inoue, S. 583ff.). In der Folgezeit eroberten japanische Truppen große Teile Südostasiens.

Jahre 1942 – 1945

Das Kriegsglück wendete sich mit der Schlacht von Midway im Juni 1942, danach gewannen die USA langsam das Territorium zurück, welches die Japaner erobert hatten. Ab 1944 begann die Bombardierung Japans (Inoue, S. 586). Nach dem Abwurf  zweier Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August, entschied sich Kaiser Hirohito am 14.August 1945 für die uneingeschränkte Kapitulation Japans (Inoue, S. 589).

Jahr 1946 und 1951

Auf Druck der USA entsagte Hirohito- Tenno 1946 dem Anspruch auf Göttlichkeit und fungierte nur mehr als “Symbol des Staates und der Einheit des Volkes”. 1951 erhielt Japan seine Souveränität zurück und konnte aufgrund des sich abzeichnenden kalten Krieges mit der Wiederaufrüstung beginnen (Inoue, S. 610).

Nach 1945 konzentrierte sich Japan auf die wirtschaftliche Aufholjagd mit dem Westen durch steuerliche Anreize, konsequente Industriepolitik und Kartelle zur Unterstützung der heimischen Industrie. 1965 wies Japan erstmals nach dem Krieg einen Handelsüberschuss aus und stieg zu den führenden Industrienationen der Welt auf (Pohl, S. 76ff.).

Quellen: Pohl, Manfred, Geschichte Japans, München 2002 Inoue, Kiyoshi, Geschichte Japans, Frankfurt am Main, 1993

Autor: Nadine Klein-Grimmig, Thorsten Klein, 2007

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