Wissen – Leben und Wohnen in Japan
TATSU-RYU-BUSHIDO.com | Wissen
Wissen – Leben und Wohnen in Japan
Der Unterschied zwischen Moderne und Tradition
Der Unterschied zwischen Tradition und Moderne, Natur und Künstlichkeit ist in keinem anderen Land auf der Welt so stark ausgeprägt wie in Japan. Moderne Gebäude stehen im Kontrast zu alten Tempeln aus Holz. Zwischen dem Norden und dem Süden Japans herrschen große Klimaunterschiede, die für die Ausbildung der verschiedensten Landschaften verantwortlich sind. Diese Begebenheiten wirkten sich auf die Entwicklung von Kunst und Kultur auf den Inseln aus. Die vier Jahreszeiten sind im kulturellen Alltag integriert: Im Frühling blühen die Kirschblüten und die japanische Familie macht gemeinsam Picknick im Park und genießt den freien Tag, sowie die Blüte. Der heiße, feuchte Sommer lockt die Menschen in die Berge und an den Strand. Das bunte Laub im Herbst lädt ein zu Wanderungen. In der kalten Jahreszeit sitzt man daheim am warmen Kotatsu-Tisch (beheizter Tisch) oder geht Ski laufen. Der Lebensstil wurde auch von der Topographie geformt, woraus die verschiedensten Arten der kulturellen Entfaltung entstanden. Japaner leben in Wohnungen, die sowohl aus traditionellen Räumen, als auch aus Westlichen bestehen. Einige Zimmer sind zum Beispiel mit Tatami (Reismatten) ausgelegt, andere mit Bodendielen, die an den Westen angelehnt sind. Getragen wird heutzutage vorwiegend Kleidung westlichen Stils, wobei der traditionelle Kimono vor allem an Feiertagen und weiteren besonderen Ereignissen zum Einsatz kommt. Das Grundnahrungsmittel ist wie in den meisten asiatischen Ländern der Reis. Dazu zählen noch Nudeln und mittlerweile auch das Brot. Typische japanische Gerichte sind: Sushi (Reisröllchen, die z.B. mit rohem Fisch, Meeresfrüchten oder Gemüse gefüllt sind), Tempura (fittierte Meeresfrüchte und Gemüse), Miso-Suppe (Suppe mit Tofu, Algen und Miso), Soba/Udon Nudeln (dicke Nudeln aus Weizen), Wagashi (bunter Nachtisch).

Traditionelle Kultur:
Die vom Mönch Sen-no-Rikyu entwickelte Teezeremonie stammt aus dem 16. Jahrhundert und huldigt dem Geist des Wabi (schlichte Schönheit). Festgelegte Bewegungsabläufe sind ein wichtiger Bestandteil des zeremoniellen Teetrinkens und wurden über die Jahrhunderte perfektioniert. Eine andere Kunst ist das Ikebana (Blumen arrangieren), welches sich mit der Anordnung von Blumen und Pflanzen auseinandersetzt. Die Kalligraphie ist die Kunst mit Pinsel und Tusche Schriftzeichen schwungvoll auf das Papier zu bringen. Kabuki und Noh-Theater sind traditionell-japanische Theaterformen, die durch Make-up, Kleidung und Darstellung überzeugen.
Moderne Kultur:
Die Japaner der Neuzeit haben neben ihrer stressigen Berufswelt eine neue Gestaltung ihrer Freizeit geschaffen. Sehr beliebt ist das Karaoke, wo sie beim Essen und Trinken mit Kollegen/Freunden Lieder nachsingen. Die Rockmusik ist in Japan mittlerweile eine eigene Subkultur, die viele Jugendliche anspricht, auch international. Ein weiterer Zeitvertreib ist das Lesen von Manga (jap. Comics), die durch ihre vielfältigen Thematiken alle Altersklassen ansprechen. Mitte des 20.Jhd fing man an diese in Form von Animes (jap. Zeichentrickfilme) zu verfilmen. Sie sind weltweit populär geworden. Shintoismus und Buddhismus sind die 2 wichtigsten Religionen, die in ihrer Ausübung sehr frei sind, sodass viele Japaner beiden angehören. Überall gibt es Schreine und Tempel, wo man für alle möglichen Dinge bittet und den Göttern Opfer darbringt. Im ganzen Jahr gibt es viele Feste überall, die mit der Religion verbunden sind.
- Autor: Stefanie Ries, 2007
- Quelle: Broschüre „Japanische Impressionen“ herausgegeben durch TO-1714-15099D TOYO; Japanische Fremdenverkehrszentrale, 1999, Japan; Broschüre „Japan im Überblick“ herausgegeben vom Außenministerium von Japan, 2001

Text
Text
Text
